Sodale, dann versuch ich hier mal Natalie*s Geburt aufzuschreiben, die bei weitem nicht so schön war wie Vera's und ich heute seeehr viele Sachen nicht nachempfinden kann.
Das ganze ist schon ein Weilchen her (heute genau 7 Jahre und 1 Monat
)
Also, ich hatte eine ziemlich komplizierte Schwangerschaft mit einer frischen toxoplasmose infektion.
Jede Woche sagte mir mein damaliger Gyn was anderes. Einmal hies es sie ist gesund, das nächste mal sie ist schwer behindert und wieder ne Woche drauf war sie nicht lebensfähig um eine Woche drauf wieder kern gesund zu sein.
Es war eine achterbahnfahrt der gefühle. bis ich in der 29ssw den Arzt gewechselt hab und der gesagt hat, das soweit alles OK ist, ich einfach brav mein AB weiter nehmen soll und einer normalen geburt nichts im Wege steht.
4 Wochen vor dem termin bin ich in mein Wunschkrankenhaus gefahren zum vorstellen. Dort war alles soweit ok, ich soll am ET wieder kommen außer es geht vorher los.
Der ET kam und ging und Natalie dachte nicht im Traum daran freiwillig zu schlüpfen (sie ist heute noch so stur *g*).
3 Tage nach dem ET war ich wieder im KH und sie sagten mir * Wenn das Baby bis morgen nicht kommt leiten wir ein wegen dem AB* (so ganz verstanden hab ich das nicht, denn dass AB nahm ich seit der 7ssw und es war ein medikament was nichtmal zum Baby kommt, aber nagut, Gott in weiß hat gesprochen und ich werde mich natürlich fügen)
Es geschah natürlich nichts bis am nächsten Tag und so waren wir pünktlich um 7:30 im KH zur Einleitung.
Dann gings los mit der Bürokratie. x Formulare, fragebogen und co wurden ausgefüllt. Und dann ab mit dem Untersuchungsmarathon.
Ich saß grad am *Stühlchen* als ein junger Arzt dazu kam und mich ungefragt auch noch untersuchte, und m,ir währenddessn erklärte , er habe noch nie eine Schwangerschaft mit Toxoplasmose gesehen und wollte da kennen lernen (Juhuuuu, ich werde zum Schauvieh....sollen wir auch noch auf die Uni in den Vortragssaal, ein schönes *Stühlchen* lässt sich dort bestimmt auch auftreiben?)
Gut, um 10:30 ist es dann so weit, mir wird ein Gel vor dem Muttermund gelegt und ab zu den Treppen...nach ca. ner Stunde gings los, aber wie...eine Wehe nach der anderen überrollte mich, dazwischen keine bis kaum Pausen (Max 30 Sekunden).
Sofort in den Kreissal gegangen (bzw. eher gekrochen) und ans CTG (gemeinsam mit der Hebamme mein größter Feind bei der Geburt) und das scheiß Teil zeigt nichts an. Die hebamme mich noch schnell zusammen gepfiffen, ich soll mich nicht so anstellen, ich habe ja noch keine Wehen (ehrlich, ich bin ein sehr friedlicher Mensch, aber DIE war kurz vor ihrem tot) und dann sollte ich wieder Treppen steigen (bzw. nenen wir es Treppen kriechen).
Nach ner ca. ner stunde konnte ich nicht mehr und ich bin wieder zurück zum Kreissaal. Zum Glück hatte ich jetzt ne andere Hebamme, die mir auch gelaubt hat das ich Wehen hab (auch wenn das CTG immer noch nichts angezeigt hat was auch die ganze Geburt so blieb). Ich hab nach Schmerzmittel, Pda, egal was geschrien, aber sie blieben hart. Es sind künstliche Wehen, die sind sofort weg wenn man ne PDA setz und der Muttermund keine 2cm offen ist (der was noch fest zu).
Also musste ich durch, ohne Wehenpausen, weiter Stunden vergingen....um Mitternach konnte ich nicht mehr. Ich hab der Hebamme gesagt, entweder sie machen mir jetzt ne PDA oder einen Kaiserschnitt...ich konnte nicht mehr. Sie untersuchte mich nochmal, der Muttermund war endlich fingerdurchlässig. Da dehnte sie ungefragt den Muttermund mit den Finger auf.....ich wäre am liebsten gestorben, ich hab sie beschimpft und nach ihr getretten
Dann rief sie endlich den heiß ersehnten Anästhesisten. Den Aufklärungsbogen las mir mein Mann vor....aber egal was da drinnen stand..ich hätte auch mein Totesurteil unterschrieben.
Um 0:30 bekam ich endlich die PDA.
ENDLICH....sie wirkte zwar nur halbseitig...aber es war eine wohltat...
Ich schlief dann vor Erschöpfung gleich ein (auch wenn das CTG ziemlich störend dabei war)...um 01:00 Uhr hatte ich das Gefühl aufs WC zu müssen.
Die Hebamme schaute wieder nach dem Muttermund (ich glaub zum 30x während der geburt und nicht nur sie) und da ging auf einmal alles sehr fix...die ÄrztE (ja Mehrzahl denn Assis wollte ja mal die Seltenheit Toxoplasmose *bestaunen*) und 2 Hebammenstutentinen, und *schon* durfte ich pressen. Und mit nur einer gewaltigen Presswehe schoß meine Kleine regelrecht raus.
Vor lauter Schreck hat sie erstmal gar nicht geschrien, aber das kam dann als sie auf meinem Bauch war. Danach hab ich kaum was mitbekommen...ich war in einer Traumwelt und sah nur meine Prinzessin.
Sie war von oben bis unten noch voll mit Käseschmiere und war auch noch sehr zart 2650g und 47cm, sie hätte einfach noch ein paar Tage in meinem Bauch gebraucht, was ihr einfach nicht vergönnt war.
Ich hab mir geschworen....nie wieder las ich mir so drein reden...als Erstgebärende wußte ich es nicht besser, aber ich bereue es so sehr, da ich bei meiner zweiten Geburt gesehen hab wie es laufen kann und soll.
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